Loslassen- Gedanken und Gefühle verstehen
„Ich weiß, ich sollte loslassen …“
Ein Satz, den wir oft hören – und der sich trotzdem so falsch anfühlt.
Denn:
Was bedeutet das eigentlich – loslassen?
Wann ist der richtige Moment?
Und warum tut es so weh?
Loslassen ist nicht einfach ein „Tun“.
Es ist keine Technik. Kein To-do auf deiner Liste.
Es ist ein innerer Prozess. Manchmal langsam. Manchmal widersprüchlich.
Oft voller Gefühle, die wir kaum halten können:
Angst. Schmerz. Ohnmacht. Wut.
Oder auch: Leere. Taubheit. Starre.
Und manchmal auch Schuld:
„Warum kann ich das nicht einfach loslassen?“
„Was stimmt nicht mit mir?“
Aber:
Vielleicht hast du gar nichts falsch gemacht.
Vielleicht ist das, was du festhältst, dir einfach zu wichtig, um es schnell oder leicht aufzugeben.
Was verstehen wir (fälschlicherweise) unter Loslassen?
Loslassen wird oft missverstanden als:
-
„Einfach nicht mehr daran denken“
-
„Weitermachen“
-
„Vergessen“
-
„Drüberstehen“
Doch das Herz funktioniert nicht so.
Es vergisst nicht auf Knopfdruck.
Es braucht Zeit, Raum, Mitgefühl – und oft viel länger, als der Verstand es gern hätte.
Loslassen heißt oft nicht: weg damit.
Sondern:
Verstehen, was war. Würdigen, was geblieben ist. Aushalten, was sich verändert hat.
Gedanken, die bleiben – und Gefühle, die wehtun dürfen
Manche Gedanken wiederholen sich wie Schleifen.
Manche Gefühle tauchen immer wieder auf – auch nach Wochen, Monaten, Jahren.
Du bist nicht falsch, wenn du loslässt – und es trotzdem noch weh tut.
Du bist nicht schwach, wenn du etwas nicht „loswerden“ kannst.
Vielleicht musst du es gar nicht loswerden.
Vielleicht darf es einfach Teil deiner Geschichte sein.
Und manchmal … ist es einfach zu früh.
Es gibt keine feste Regel, wie oder wann Loslassen passiert.
Kein „so macht man das“ und kein „jetzt musst du aber“.
Und wenn du im Moment nichts loslassen kannst – dann ist das genau richtig so.
Du musst nicht heilen, wenn du gerade einfach nur überleben willst.
Du darfst fühlen, was du fühlst.
Vielleicht … ist Loslassen nicht das Ende.
Sondern ein leiser Wandel.
Ein inneres Weitergehen.
Ein Schritt zurück zu dir.